Pressemitteilung (pn): Verein ProWirtschaft Pfaffenhofen besichtigt Daiichi-Sankyo |
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Beim Produktions- und Entwicklungsstandort von Daiichi-Sankyo in Pfaffenhofen bleiben die Werkstore in der Regel geschlossen. Für den Verein ProWirtschaft haben sie sich jetzt beim 2. Unternehmertreff 2011 geöffnet....
Wenn Pharmaunternehmen nicht jeden bei sich ein- und ausgehen lassen, dann hat das nachvollziehbare Gründe. Auch am Produktions- und Entwicklungsstandort von Daiichi-Sankyo in Pfaffenhofen bleiben die Werkstore in der Regel geschlossen. Für den Verein ProWirtschaft haben sie sich jetzt beim 2. Unternehmertreff 2011 geöffnet und den 25 Teilnehmern einen tief beeindruckenden Blick hinter die Kulissen gewährt. Auch die aktuelle Lage nach der Naturkatastrophe in Japan und die Auswirkungen auf die Produktionsstätte in der Kreisstadt kamen dabei natürlich zur Sprache.
Empfangen wurde die Delegation von ProWirtschaft mit dem Vorsitzenden Franz Böhm und seinem Stellvertreter Dieter Andre an der Spitze von Dr. Frank Knefeli, Vice President Technical Operations und Pfaffenhofener Werksleiter, und Dr. Günter Egginger, dem Director Pharma Production. Für ihn war die Führung so etwas wie eine Abschiedsveranstaltung, denn zum 31. März 2011 ist er nach 30-jähriger Tätigkeit bei dem hiesigen Pharmabetrieb in Ruhestand gegangen. Umso mehr freute sich Egginger, noch einmal wichtigen Vertretern des Wirtschaftslebens in der Kreisstadt und ihrer näheren Umgebung einen Einblick in Entwicklung und Produktion in der Pfaffenhofener Niederlassung von Daiichi Sankyo geben zu dürfen.
Vor der Führung durch die Produktion erhielten die Mitglieder und Gäste von ProWirtschaft - hoch oben im Konferenzraum des 2007 eingeweihten Neubaus mit schönem Blick auf das Ilmtal - das Pharmaunternehmen bei einer Präsentation von Dr. Frank Knefeli kurz vorgestellt. In der heutigen Form und mit der Konzernzentrale Tokio ist es 2006 durch die Fusion von Daiichi und Sankyo entstanden. Mit rund 30.000 Mitarbeitern macht der Global Player, der zu den TOP 20 der Pharmabranche zählt, rund 7,3 Milliarden Euro Umsatz im Jahr. Und er möchte weiter expandieren: Als nächstes großes Ziel heißt Marktführer in Japan (derzeit Platz 2 bis 3) zu werden.
ProWirtschaft bei Daiichi-Sankyo: Günter Egginger (vorne 2. von links) führte die Gäste mit dem Vorsitzenden Franz Böhm (3. von rechts) an der Spitze über das Betriebsgelände und durch die Produktion. Fotos: M. Hailer
In Europa beschäftigt Daiichi-Sankyo rund 2500 Mitarbeiter, verteilt auf 13 Niederlassungen und die Zentrale in München. Dem Pfaffenhofener Entwicklungs- und Produktionsbetrieb - hervorgegangen aus dem 1962 in der Kreisstadt gegründeten, 1990 von Sankyo übernommenen und noch heute im Volksmund so bekannten Luitpold-Werk - kommt dabei eine Sonderstellung zu: Es handelt sich dabei, wie Dr. Frank Knefeli betonte, um „die einzige globale Fabrik des Unternehmens außerhalb von Japan.“ Von der Kreisstadt aus werden heute rund 50 Exportländer in Europa, den USA und Asien mit über 500 verschiedenen Arzneimitteln beliefert. Über 400 Mitarbeiter sind daran beteiligt und schon beginnt es auf dem 72.000 Quadratmeter großen Firmenareal wieder eng zu werden.
Einst war die jedem bekannte Schmerzsalbe Mobilat, deren Produktion an die Stada AG samt Gebäude und Mitarbeitern abgetreten wurde, der große Renner. Mittlerweile hat man sich ganz auf die „Feststoffproduktion“ verlegt und reicht die Kapazität, um 2,7 Milliarden Tabletten im Jahr herzustellen. „So viel werden wir heuer auch produzieren und langfristig wollen wir auf vier Milliarden erhöhen“, kündigte Dr. Frank Knefeli an. Große Hoffnungen setzt er dabei auch in den aktuellen „Blockbuster“ der Pfaffenhofener Pharmaproduktion: Olmesartan, ein Wirkstoff gegen Herz-/Kreislauferkrankungen und zur Blutdrucksenkung, der unter verschiedenen Produktnamen vertrieben wird. Gute Perspektiven also für den Standort Pfaffenhofen und eine weitere Expansion, die aktuell mit der Erweiterung des Hochregallagers vorangetrieben wird.
Nicht einfach ausgeblendet werden konnte bei dem Besuch von ProWirtschaft natürlich die dramatische Lage im schwer von den Naturgewalten heimgesuchten Japan. Zunächst einmal galt den Menschen dort das Mitgefühl aller. Die Pfaffenhofener Verantwortlichen des Konzerns räumten weiter ein, dass auch Daiichi-Sankyo nicht ganz verschont worden sei, erklärten aber, für die Produktion in Pfaffenhofen bestehe keine Gefahr. Ganz im Gegenteil: Bedingt durch die Situation in Japan müsse die ohnehin geplante Erweiterung der Produktionskapazität vorgezogen werden. Das bedeute zusätzliches Personal und beschleunigte Investitionen am hiesigen Standort.
Die „Chefs“ im Gespräch: Dr. Frank Knefeli, der Pfaffenhofener Werksleiter von Daiichi-Sankyo (rechts), und ProWirtschaft-Vorsitzender Franz Böhm (links).
Beim anschließenden Rundgang wurden die Gäste in zwei Gruppen aufgeteilt, eine geführt von Dr. Egginger, die andere von Dr. Patrick Igel. Hautnah erlebten die Besucher gleich zu Beginn die hohen Anforderungen, die in einem Pharmaunternehmen an die Hygiene gestellt werden: Zutritt gab es nur mit Haube, Umhang und Schuhüberzügen aus Plastik und durch Differenzdruckschleusen. Die Türen zu den Produktionsräumen selbst öffneten sich aber nicht einmal mit der Schutzkleidung. Nur durch die Scheiben von Türen und Fenstern konnten die Besucher beobachten, was darin vor sich geht.
Tiefen Eindruck machten auf die Mitglieder von ProWirtschaft aber auch die hoch technisierten Produktionsabläufe, die strengen Kontroll- und Überwachungsmechanismen und das aufwendige Dokumentationssystem in jedem Produktionsschritt von der Anlieferung der Rohstoffe über die Verarbeitung bis hin zu Verpackung und Auslieferung der fertigen Medikamente. Am Ende waren dann aus den angekündigten rund zwei Stunden mehr als drei geworden. Bereut hat es aber keiner der Teilnehmer.
Ein guter Einstieg in eine neue Strategie bei Daiichi-Sankyo: Das Pharmaunternehmen will nämlich stärker in die Öffentlichkeit gehen als dies in der Vergangenheit der Fall war. Wie Werksleiter Dr. Frank Knefeli mitteilte, wird man bei entsprechenden Anlässen die Bevölkerung künftig offensiver über die lokalen Medien informieren.
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