Pressemitteilung (pn):
Spielzeugfrei - Kindergarten einmal anders - Das etwas andere Projekt |
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Ein ganz besonderes Projekt durften die Kinder des Kindergartens „Regenbogen“ in Geisenfeld erleben....
In dieser gemeinsamen Aktion mit dem Kreisjugendamt Pfaffenhofen im Rahmen der Elternakademie hatten sie die Gelegenheit, acht Wochen ganz ohne vorgefertigtem Spielzeug auszukommen.
„Mit diesem Projekt haben wir den Kindern einen Raum geschaffen, in dem sie ihre Möglichkeiten und Grenzen erproben konnten. Da in dieser Zeit die Aktivitäten und Situationen konsequent von den Kindern ausgehen, können sie die Funktion bestimmter Lebenskompetenzen (z.B. Umgang mit Sprache, Beziehungsfähigkeit, verstärkte Wahrnehmung persönlicher Bedürfnisse, Entwicklung von Selbstvertrauen usw.) als sinnvoll erleben und weiterentwickeln. Dazu gehört es auch, einmal zu erleben, dass nicht alles klappt, dass man Fehler macht, dass man auch einmal Frustrationen aushalten muss, ohne dass diese gleich von Erwachsenen ausgeglichen werden,“ so Maria Hagn, Projektleiterin im Kindergarten Regenbogen.
Das Kindergartenteam wurde von Kreisjugendpfleger Manfred Liesaus begleitet. Diese Aktion hat eine langjährige Tradition im Landkreis Pfaffenhofen und geht auf die theoretische Grundlage des mittlerweile europaweit ausgezeichneten Weilheimer Projekt „Spielzeugfreier Kindergarten“ zurück.
Mit „Spielzeugfrei, Kindergarten einmal anders“ sollen eben diese wichtigen Lebenskompetenzen gefördert werden. Liesaus: „Dazu brauchen die Kinder Raum für eigene Erfahrungen. Durch die oft so große Fülle an Spielzeug wird die Freizeit zugedeckt und Kinder haben kaum Zeit, diese eigenen Erfahrungen zu machen.“
Deshalb wurde für einen Zeitraum von acht Wochen mit allen Kindern zusammen die Spielsachen aus den Räumen des Kindergartens entfernt. Die Herausnahme und das Wegfallen dieser Angebote ist eine Methode, um in einem begrenzten Zeitraum eine Situation zu schaffen, in der Kinder ihre Lebenskompetenzen erproben und entwickeln können. Während früher die Erzieherinnen die Kinder ständig zufrieden stellen und beschäftigen mussten, hat sich bei diesem Projekt bestätigt, dass Kinder sehr wohl etwas mit ihrer Zeit anfangen konnten. Wie gut „Spielzeugfrei, Kindergarten einmal anders“ den Kindern getan hat, beschreiben die Beobachtungen von Anita Breitner-Käser, die Leiterin des Kindergartens: „Die Freundschaften unter den Kindern haben sich gruppenübergreifend vergrößert, es wurde wesentlich mehr unter den Kindern und mit den Erzieherinnen kommuniziert, bisher passivere Kinder zeigten Stärke und hohe Kreativität, bei vielen, besonders bei ausländischen Kindern hat sich der Wortschatz vergrößert, sie zeigten viel mehr Eigeninitiative, Konflikte wurden größtenteils selbstständig und sehr demokratisch in Kinderkonferenzen gelöst, bei vielen Kindern wurde das Selbstbewusstsein deutlich gestärkt und körperliche Grenzen wurden erfahren und erweitert.“
Auch die Eltern zeigten sich zum allergrößten Teil zufrieden mit der Durchführung. Auch sie konnten an ihren Kindern diese Veränderungen feststellen.
„Vor allem in der Suchtprävention hat dieses Projekt für das Kreisjugendamt eine große Bedeutung,“ so Kreisjugendpfleger Liesaus: „In der Suchtforschung gibt es viele Hinweise darauf, dass Menschen, die vielfältige Lebenskompetenzen entwickelt haben, die mit ihren Stärken und Schwächen umgehen können, die Handlungsalternativen selbst entwickeln können, deutlich weniger suchtgefährdet sind als Menschen, die dies nicht können. Lebenskompetenzen sind Schutzfaktoren gegen Sucht.“
Bei einem abschließenden Elterngespräch zeigten sich die Beteiligten sehr zufrieden mit dem Ablauf des Projektes und schlossen sich dem Kommentar einer Mutter an: „Gerne wieder!“
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